Orakular

Packt mich mal die Langeweile,
Suche ich sie zu vertreiben,
Dann reime ich gern Zeil' an Zeile
Man nennt es auch Gedichte schreiben.

Bei Heise fand ich meine Musen,
Wo in den News und in den Foren,
Sich die Trolle, die abstrusen,
In selbstgerechtem Stuss verloren.

Als eines Tages es passierte,
Dass bei Heise das Spektakel,
Mich nicht wirklich inspirierte,
Versuchte ich mich als Orakel.

Bartel Zweiundvierzig Gedankenspieler Sechshundertsechsundsechzig
Bulletten Samenspende Bafög In die Fresse
Gekündigt Queen Mary T9 Dämon

zurück zur Anfangsseite

Bartel

Das Orakel (25. Juni 2005)

?
? Wo holt der Bartel den Most?
?

Das große Orakel, erfahren und weise,
Spricht zu dir in reimender Weise:

Sucher des Bartel, den Holer des Mostes,
Dir sagt das Orakel, der Quell allen Trostes,
Du wirst den Bartel, das kann es begründen
Holend den Most im Keller nicht finden.

Doch suche den Bartel, im Kopfe von diesen,
Die ihn nicht nur nutzen, dass Haare drauf sprießen.
Jedoch ihn als Hort des Verstandes begreifen
Und die unsern Nieten in Nadeln und Streifen,

Wenn uns ihr Handeln mal wieder erbost,
Zeigen wo holt unser Bartel den Most.
Widrigenfalls bleibt der für sie versteckt,
Denn sie steh'n mehr auf Champagner und Sekt.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Du sollst ein Krüglein des Mostes ihm reichen.

nach oben

Zweiundvierzig

Das Orakel (27. Juni 2005)

?
? Auf welche nichtmathematische Frage lautet die Antwort "42"?
?

Das große Orakel, erfahren und weise,
Spricht zu dir in reimender Weise:
Oh Fragender, sagend es wär dir sympathisch,
Wenn die Entgegnung ist unmathematisch

Lausch dem Orakel und hör den Bericht,
Denn grausam trifft Strafe, den der's unterbricht.
Es war einst im Sommer, so kann es vermelden
Ein Wetter geeignet zum Zeugen von Helden.

Die Sonne hoch oben, am Himmel so blau,
Und schwitzend folgt unten ein Mann seiner Frau.
Sie sind in Berlin, auf dem Damm des Kurfürsten,
Und die Gattin scheint es nach Schuhen zu dürsten.

Schau nur die blauen, aus Leder, dem weichen!
Ach mein Liebling, du hast schon die gleichen.
Da! Diese Stiefel, mit Streifen, den gelben!
Mein Schatz, mich dünkt, im Schrank stehn dieselben.

Man folgt der Straße und wieder zurück,
Nochmal hinauf, doch dem Manne zum Glück,
Kann führend vorm Fenster so manche Debatte,
Verhindern den Einkauf der Gattin der Gatte.

Doch plötzlich inmitten des nächstes Disputes,
Bewölkt sich der Himmel, verheißend nicht Gutes.
Ein Blitz, ein Donner und nach kurzer Dauer
Ereilt die beiden ein stürzender Schauer.

Hinein zur Tür, sich schützend vor Nässe,
Im Anlitz des Gatten weicht Farbe der Blässe.
Er blickt sich um, und was muss er schauen?
Bestreifte Stiefel und Schuhe, die blauen!

Schon kommt der Verkäufer, erhoffend Erlöse:
Sie haben gewählt? Ja, Bitte, die Größe?
Er kann es nicht glauben, noch hoffend er irrt sich,
Hört er die Gattin: Ja, die zwei und vierzig!

So folgt auf die Antwort auf den Sinn alles Lebens:
Will Schuhe die Gattin ist alles vergebens!
Die Schuld dem Orakel, ihr koennt sie begleichen,
Mit blauen Schuhen aus Leder, dem weichen.

nach oben

Gedankenspieler

Das Orakel (28. Juni 2005)

?
? ich bin ein gedankenspieler,
? also ein mensch, der mit gedanken spielt.
? was aber ist ein mensch anderes
? als ein produkt seiner eigenen wahrnehmung?
? Und bin ich nun ein mensch,
? oder nur ein phantom mit ich-bewusstsein?
?

Das große Orakel, erfahren und weise,
Spricht zu dir in reimender Weise:

Oh Fragender nutzend als Spielzeug Gedanken,
Obschon in denselben schon viele versanken,
Es sprach vorzeiten, bedenkend die Chose,
Ich denke, so bin ich!, ein alter Franzose.

Man kann mit Gedanken, den guten und schlechten,
Im Kopfe den Krieg ohne Waffen ausfechten.
Und obwohl dem Menschen dieses Glück ist beschieden
Ist es leider nicht immer bei Gedanken geblieben.

Und du bist gar begabt, diese spielen zu lassen,
Wohingegen so mancher kann den klaren nicht fassen.
Darum sei nicht Gram, ob deines Genomes,
Es ist das des Menschen, nicht das des Phantomes.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Du sollst die Hand in Gedanken ihm reichen.

nach oben

Sechshundertsechsundsechzig

Das Orakel (1. Juli 2005)

?
? Welcher Mensch steht hinter der number 666?
?

Das große Orakel, erfahren und weise,
Antwortet dir in reimender Weise:

Die Zahl mit drei Sechsen, die von dir genannte
Ist eine den Freunden der Mystik bekannte.
Sie wird zugewiesen dem Bösen der Bösen,
Und mancher gedachte das Rätsel zu lösen.

So wurden zum Beispiel die Ziffern addiert,
Die Summe gebildet und interpretiert.
Dann kam man letztlich zum Schluss, dem finalen,
Die Eins und die Acht, das sind Initialen.

Die passen, so sagte man grausig erregt,
Zu dem, der Europa in Trümmer gelegt.
Für den am Ende von eintausend Jahren,
Doch nur ein Dutzend Vergangenheit waren.

Doch ist dieses Unsinn, in Wahrheit vielmehr
Es ist hier nicht die Summe, doch die Logik verquer.
Denn die Zahl, sie gehört zum Bereich, dem banalen,
Dem Weisen bekannt als natürliche Zahlen.

Beginnend mit Eins wird inkrementiert,
Damit ist die Menge sehr wohl definiert.
So gehe zurück ein ganzes Äon,
In Jahren gesagt, 'ne schlappe Million.

Beginne mit eins und zähle dann weiter,
Denn damals der Mensch war nicht nur ohne Kleider
In Ermangelung eines Innenministers
Fehlte das Brauchtum des Melderegisters.

So erfährst du weder Name noch Sexus,
Denn Mensch Sechs-Sechs-Sechs war ein Homo erectus.
Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen
Gib ihm ein Buch mit magischen Zeichen.

nach oben

Bulletten

Das Orakel (4. Juli 2005)

?
? Wo ich grad an Bulletten denke - sind das die weiblichen
? Parksuenderaufschreiber?
?

Das große Orakel, wahrhaftig und Weise,
Antwortet dir in reimender Weise:

Oh Fragender, denkend an leckere Nahrung,
Es spricht das Orakel aufgrund von Erfahrung.
Ziehst du zur Bulette den Duden zu Rate,
Wird er dir empfehlen, dass man sie brate.

So nehme er seinen Fehler zur Kenntnis,
Doch zeigt ihm darob der sicher Verstaendnis,
Der die Dame verteilend die Knöllchen erblickte
Und lauthals ein Bullshit! zum Himmel hoch schickte,

Und erinnernd den defekten Parkautomaten
Wünschte, sie möge schmoren und braten
Im Höllenfeuer geheizt mit Billette,
Wie auf dem Grill eine schöne Bulette.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Und eine Bullette mit Pommes ihm reichen.

nach oben

Samenspende

Das Orakel (14. Juli 2005)

?
? wo kann man samenspenden?
?

Das große Orakel erfahren und Weise,
Antwortet dir in reimender Weise.

Oh künftiger Spender, höre und wisse,
Dein Satzbau ist leider nicht sehr präzise.
Man zum Objekt den Artikel vermisst,
Daher deine Frage ein Rätsel mir ist.

Denn aus der Missachtung der deutschen Grammatik
Erwächst für die Antwort wie folgt Problematik:
Den bestimmten Artikel in Sätzen man nimmt,
Weil dieser den Casus der Frage bestimmt.

Im Falle des Dativ, da fragte man: Wem?
Doch folgte daraus schon das nächste Problem.
Denn welchem -samen gebührte die Spende?
Dem Spar-, dem Ein-, dem Grau- gar am Ende?

Als zweites wäre die Möglichkeit hier,
Die Frage nach Wen? - sprich Casus Vier.
Sammelt für Arme das Rote Kreuz
Und du gibst den Anzug den du bereits

Getragen zur Feier deines Examen
So spendest du im Casus vier den kleidsamen.
Darum das Orakel den Ort dir nicht nennt,
Weil deine Frage den Fall ihm nicht nennt.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Und ein Buch der deutschen Grammatik ihm reichen.

nach oben

Bafög

Orakel (25. Juli 2005)

?
? Werde ich Bafög bekommen?
?

Das große Orakel wahrhaftig und weise,
Antwortet dir in reimender Weise.

Das Orakel hier spricht, auch wenn es nicht frommt,
Dass keiner, auch du nicht, sein Bafög bekommt.
Doch sei nicht betrübt, den es soll nun nicht heißen,
Man würde dir nicht den Betrag überweisen,

Denn kommst du nicht aus dem Hause, dem reichen
Wird dir das Amt auch dein Bafög nicht streichen,
So musst du am Tuche des Hungers nicht nagen.
Doch hör das Orakel und lasse dir sagen:

Du musst dich im Studium zwar nicht überstürzen,
Doch suche die Zeit desselben zu kürzen.
Denn wird für dich auch mit Bafög gesorgt,
Bekommst du es nicht, denn es wird dir geborgt.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen
Und gute Noten im Studium erreichen.

nach oben

In die Fresse

Orakel (26. Juli 2005)

? Sehr geehrtes Orakel,
?
? Hier schreib Dir Feuermeldergeschicht erster Vorsitzender des 1 FC
? Indiefessetreter E.V., wir habe massive Nachwuchsproblemme, zwar nicht bei
? den die treten wollen, sondern bei denen die getreten werden sollen. Wir
? haben da leider gar keinen in unseren Verein. Ich hatten schon mal den
? Vorschalg gemacht zu tauschen, ich such Leute aus (alle die ich nicht mag)
? die getreten werden sollen, negste Wochen sind die gleichen dran, die Woche
? darauf die Selben, und dann wieder die gleichen. Wurde aus mir
? unverständlichen Gründen abgelent. Warum hat diese schoene Sportart bloss
? so
? wenig interresse in der Bevoelkerung, wo es doch noch so Arschgesichter
? gibt?
?

Das große Orakel, wahrhaftig und weise,
Antwortet dir in reimender Weise:
Es deucht dem Orakel der Frager vergaß,
Das Orakel ist Quell von Humor und von Spaß.

Und wird es auf Antwort zur Frage gebeten,
Wie man in Gesichter von Menschen kann treten,
Kann man ihm niemals Vergnügen entlocken,
Es antwortet deshalb mit Strenge und trocken.

Suchst du nach Gesichtern, dem Wunsche gemäß,
In Form und Gestalt eines Menschen Gesäß,
Gehe ins Kaufhaus mit deinem Verein,
Kauft einen Spiegel und sehet hinein.

Eine Schuld dem Orakel ist dir nicht entstanden,
Denn Spaß und Humor waren hier nicht vorhanden.

nach oben

Gekündigt

Orakel (27. Juli 2005)

?
? Nun habe ich meinen Arbeitsplatz gekündigt um ab dem Monat September ein
? Studium zu beginnen.
?
? Doch nun habe ich noch 5 Wochen für meinen Arbeitgeber zu schaffen.
? Gerüchte, dass man mich für den Monat August frei stellen wollte, wurden
? bisher nicht bestätigt. Was soll ich tun, wertes Orakel, um nicht bis zu
? den letzten Urlaubstagen, die ich im August nehmen musste, doch noch mit
? Idiotenarbeiten gemobbt werde und evtl. sogar von meiner Arbeit freigestellt
? werde?
?

Das große Orakel, wahrhaftig und weise,
Antwortet dir in reimender Weise.

Oh Fragender suchend den Stress zu vermeiden,
Du musst bei der Arbeit kein Unbill erleiden.
Denn zählst du die Wochen, die Tage, die Stunden
Kommst du auf Arbeit leicht über die Runden.

Will dich der Chef dann ganz fies unterjochen,
Denkst du dir nur: - Noch schlappe fünf Wochen!
Und schon geht die Arbeit, die er für dich fand,
Spielerisch locker und leicht von der Hand.

Selbst wenn dir der größte Mist aufgetragen,
Lächle, sei froh, bei noch zwanzig Tagen:
- Ihr habt mich lange genug schon gequält,
Die Tage des Kummers sind bei mir gezählt!

Kommt dann ein Kollege, mit einem Berg von Papier,
Denk: Bald bin ich weg, aber du bist noch hier.
Vergiss nicht ihm deinen Dank zu bekunden:
- Aber gerne Kollege, noch knapp hundert Stunden!

So weist du Mobbing und Zwang in die Schranken,
Mit Freude im Herzen und guten Gedanken.
Denn wer wollte am Zeug dir was flicken,
Kannst du in die Zukunft, die rosige blicken.

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Und einen Abreisskalender ihm reichen.

nach oben

Queen Mary

Orakel (05. August 2005)

?
? Hallo Orakel,
?
? die Queen Mary 2 kommt leider mal wieder nach Hamburg, und hier geht das
? ganze Theater wieder los. Wieso fährt sie nicht zur Abwechslung mal nach
? München und lässt uns hier in Ruhe?
?

Das große Orakel, wahrhaftig und weise,
Antwortet dir in reimender Weise.

Oh Frager, vergessend am Anfang den Schleim,
Ein Schiff ist nun mal auf den Meeren daheim.
So wolltest du diesem Theater entfliehen,
Wär es an dir, weg nach München zu ziehen.

Keine Queen Mary ist dort zu ertragen,
Doch musst du dich dort mit den Bayern rumplagen.
Drum sollst du noch nicht einen Laster bestellen,
Denn hüte dich vor den Entschlüssen, den schnellen.

Vertrau auf die Zukunft, dass sie es dir richtet,
Bald siehst du das Schiff, wie die Anker es lichtet.
Ein letztes Mal noch das nervende Treiben,
Dagegen in München die Bayern, die bleiben!

Die Schuld dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Und einen Teller mit Fischen ihm reichen.

nach oben

T9 Dämon

Orakel (6. November 2005)

?
? Oh allerwertester! Bitte sprich zu mir! Warum nur
? plagt mich der daemon T9 immerzu wenn ich versuche dir
? ueber mein mobiles telefon eine botschaft zu schicken?
? Dein runtergeworfenes suppjekt...
?

Das große Orakel wahrhaftig und weise,
Antwortet dir in reimender Weise.

Wenn T9, SMS und die andern Dämonen,
Dein Telefon, dein mobiles bewohnen,
Dann bist du ein Stift, der das Zaubern erlernt,
Der nicht weiß, wie man Geister, die man rief, auch entfernt.

Das Orakel, das weise, kennt jedoch die Methode,
Die zwar bei der Jugend absolut aus der Mode,
Damit lassen sich leicht die Dämonen vertreiben,
Die bewährte Methode heisst: Lesen und Schreiben.

Deine Schuld, dem Orakel, du kannst sie begleichen,
Und den Eimer mit Wasser und den Besen ihm reichen.

nach oben

zurück zur Anfangsseite